Rückenorthesen

 Warum Rückenorthesen?

Korsette bzw. Rumpforthesen sind ein bewährtes Behandlungskonzept bei Rückenproblemen wie z. B. Bandscheibenproblemen, Wirbelkörperbrüchen, Morbus Scheuermann, Morbus Bechterew, Kyphose, Hyperlordose, Hexenschuss, Skoliose, Osteoporose oder Ischiasbeschwerden. Es gibt starre Orthesen, die der Entlastung und Fixierung der Wirbelsäule dienen und dynamische Orthesen, die Fehlstellungen korrigieren und den Träger aktiv an die richtige Rückenhaltung erinnern.

Da jeder Rücken/jede Diagnose anders versorgt werden muss, werden je nach Einsatzzweck auch individuelle Maßanfertigungen angeboten. Diese werden nach Maßen, Gipsabdrücken, modernen Scans und Röntgenbildern gefertigt.

 

 Krankheitsbilder

Durch vieles Stehen oder Sitzen im Beruf sowie durch zu wenig Bewegung wird der Rücken des Menschen oft zu einseitig belastet. Die Folge: Rückenschmerzen, eine falsche Körperhaltung sowie Verspannungen. Daraus können bereits einige Krankheitsbilder abgeleitet werden, wie z. B. Skoliose, Kyphose, Hyperlordose (Hohlkreuz), Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Ischiasbeschwerden oder LWS (Lendenwirbelsyndrom). 

Auch Unfälle, Osteoporose oder Tumore können die Wirbelsäule schädigen und beispielsweise eine Wirbelfraktur auslösen. Morbus Scheuermann, eine wachstumsbedingte Rundrückenbildung bei Kindern und Jugendlichen, ist ein weiteres Krankheitsbild, bei dem eine Stabilisierung der Wirbelsäule durch Orthesen notwendig sein kann.  

 

Was ist eine Rückenorthese?

Rückenorthesen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen bzw. mit den unterschiedlichsten Funktionen. Die Rückenorthesen können Fehlstellungen korrigieren, Funktionen des Bewegungsapparates unterstützen und vor der Einwirkung äußerer Kräfte schützen. Rückenorthesen bestehen aus dehnbaren Materialien und aus stützenden Elementen in Form von Kunststoffen oder Metallstäben. Auch Zugsysteme mit Klettverschluss-Befestigung kommen zum Einsatz. Korrigierende Orthesen können jedoch auch komplett aus Kunststoff bestehen.

Rückenorthesen lassen sich auch noch einmal in aktive bzw. dynamische und passive bzw. starre Orthesen untergliedern. Der Unterschied hierbei ist, dass passive Orthesen die Wirbelsäule ruhig stellen – was zum Beispiel direkt nach einem Unfall erforderlich sein kann, wenn es in erster Linie um eine Entlastung des Rückens geht. Bei passiven Orthesen kommt es aber auch zu einer Schwächung der Muskulatur, da diese über eine längere Zeit nicht beansprucht wird. Wer die Orthese also über einen längeren Zeitraum hinweg trägt, der sollte auf eine aktive Orthese zurückgreifen. Rücken und Bauch werden dabei aktiv trainiert und die Wirbelsäule wird gestreckt und aufgerichtet.

Abgesehen von der richtigen Orthesenwahl ist es wichtig zu wissen, dass eine auf die Erkrankung abgestimmte physiotherapeutische Behandlung maßgeblich zum Erfolg der Therapie beiträgt. 

Individuell vs. konfektioniert

Je nachdem, welche Krankheit man behandeln möchte, eignen sich nach Maß angefertigte oder bereits vorgefertigte – sogenannte konfektionierte – Orthesen. Eine fachkundige Einschätzung, was in Ihrem Fall die richtige Wahl ist, erhalten Sie immer von Ihrem behandelnden Arzt. Gut zu wissen: Eine konfektionierte Orthese besitzt ebenfalls einen gewissen Anpassungsspielraum. 

 

Arten der Rückenorthesen

Unterteilt in die jeweiligen Funktionen

  • Korrigierend – Behandlung seitlicher Verkrümmungen der Wirbelsäule
    • Skoliose Korsett RSC nach Dr. Rigot nach Scan, korrigierend auf Basis von Befunden und Röntgenbildern
    • Chêneau-Korsett (1978 von Jacques Chêneau zur Behandlung von Skoliose eingeführt). Auf dieser Art von Derotationskorsett basieren viele der heutigen Maßanfertigungen. Das Besondere daran ist, dass hier nicht nur passiv begradigt wird, sondern eine aktive Überkorrektur in die Gegenrichtung der Verkrümmung passiert. 
    • Ein Korsett besteht aus einem oder mehreren festen Kunststoffteilen und wird zum Teil mit Gurten und Klettverschlüssen am Körper fixiert. Eingearbeitete Druckpolster (Pelotten) und Freiräume (Expansionszonen) helfen dabei, die Wirbelsäule zurück in eine gesunde Form zu drehen und dabei aufzurichten. 
       
  • Unterstützend – Stabilisierend wegen Tumoren, Lähmungen, Frakturen und Instabilitäten
    • Rahmenstützkorsett nach Gipsabdruck, Überbrückungs- oder Kreuzstützmieder, Zweischalenkorsett
       
  • Aufrichtend auf Grund von z.B. Wirbelkörperbrüchen
    • 3 Punktkorsett, 4 Punktkorsett, Thorecta Korsett, Thorecta plus Korsett, Spinomed Korsett, Softec Lumbo Korsett, alle sind teilkonfektioniert und werden meist bei Akutverletzungen abgegeben
       
  • Rumpfmuskulatur- & Bauchdecken unterstützend
    • Leibbinde nach Maß, Lumbalbandagen konfektioniert mit Verstärkungen, Zurichtungen und Sondereigenschaften
    • Lumbalorthese – eigens für den unteren Rücken entwickelt. Zur Anwendung kommt sie bei Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (Lumbalbereich), im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk (Iliosakralbereich) oder bei Verletzungen der Bandscheiben. Durch das Tragen einer Lumbalorthese wird der Bauchraum effektiv abgestützt und gleichzeitig die Wirbelsäule entlastet. Die Mobilisierung des Rückens wird dadurch gefördert, dass der Härtegrad der Rückenstäbe im Heilungsprozess angepasst werden kann. Generell kann die Orthese den ganzen Tag über getragen werden. Die größte Wirkung zeigt sich jedoch bei körperlicher Aktivität, das bedeutet, dass man die Orthese bei längerem Sitzen oder Liegen abnehmen kann.

 

 Ziel der Rückenorthese

Das vorrangige Ziel beim Tragen einer Rückenorthese ist die Stützung und Entlastung der Wirbelsäule. Im zweiten Schritt soll die Orthese auch die Mobilisation fördern. Für den Patienten ist das Ziel des Tragens einer Rückenorthese zum einen Vorbeugung oder Korrektur einer Fehlstellung, zum anderen Schmerzlinderung und Entlastung. 

Sehr viele Träger von Rückenorthesen leiden seit Jahren unter chronischen Schmerzen. Auch in diesem Fall kann eine Orthese Abhilfe schaffen. Sobald die Schmerzen sich verringern, steigt automatisch die Lebensqualität des Patienten.


 

 Die Orthesenwerkstatt von Samberger in München

Bei Samberger erhalten Sie eine Rundum-Betreuung. Wir nehmen uns Zeit für Ihr Anliegen und beraten Sie individuell per Telefon oder direkt an einem unserer sechs Standorte in München. Unsere langjährige orthopädische Erfahrung ermöglicht es uns, eine ausführliche sowie fundierte Analyse Ihrer Beschwerden zu erstellen. 

In unserer hauseigenen Werkstatt in München fertigen wir individuelle Orthesen, Prothesen und Einlagen. Für die Maßanfertigung ist einer unserer Orthopädietechniker zuständig. Dieser fertigt beispielsweise jedes Korsett individuell nach Gipsabnahme des Rumpfes. Röntgenbilder helfen dem Experten dabei den genauen Grad der Krümmung zu bestimmen, um das Wachstum der Wirbelsäule in die korrekte Richtung zu lenken.

 

Produktbeispiele unterschiedlicher Orthesenarten

Wir bei Samberger, Ihrem Sanitätshaus in München, legen Wert auf höchste Qualitätsstandards. Deshalb vertreiben wir Marken, die langlebige Produkte mit funktionalen Materialien und hohem Tragekomfort herstellen. In unserem Sortiment finden Sie unter anderem Rückenorthesen der Firmen Albrecht, medi, Lohmann & Rauscher, Bauerfeind und Aspen.

 

 

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