Schlaganfall vorbeugen - Vorsorge kann Leben retten

 

Wer einem Schlaganfall vorbeugen will, sollte auf Prävention setzen. Denn grundsätzlich kann jeder Mensch einen Schlaganfall erleiden. Doch die meisten Risiken können Sie selbst beeinflussen. Die Schlaganfall-Vorsorge gilt als die effektivste Art der Behandlung. Bereits kleine Veränderungen der Lebensweise helfen bei der Vorbeugung. Als Schlaganfall bezeichnet man eine plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns. Ein Schlaganfall ist deshalb so gefährlich, da die Hirnzellen ohne den Sauerstoff und die essenziellen Nährstoffe aus dem Blut nicht arbeiten können und bereits innerhalb weniger Minuten absterben.

 

Gesunde Ernährung


Eine ausgewogene Ernährung ist die beste Vorsorge gegen viele Erkrankungen, so auch gegen den Schlaganfall. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wozu Schlaganfälle gehören, ist eine abwechslungsreiche und gesunde Kost entscheidend. Für eine optimale Prävention sollten auf Ihrem Speiseplan daher täglich Obst und Gemüse stehen. Fett und Zucker sollten Sie hingegen einschränken. Das gilt übrigens auch für versteckte Fette, die besonders gerne in Wurstprodukten lauern.

Gesunde Fette sind ebenfalls ein wichtiges Stichwort. Ersetzen Sie beim Anbraten Butter durch raffiniertes Olivenöl. Auch Nüsse und Fisch gehören zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Ganz nebenbei verhindert eine gesunde Ernährung weitere Gesundheitsbelastungen, die durch Übergewicht oder Diabetes entstehen. Wenn Sie gesund essen, können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Ihre Arterien gesund bleiben und sich keine Gefäßverkalkungen bilden.

 

Viel Bewegung und Sport


Bewegung und leichter Ausdauersport sind gut für das Herz und somit gleichzeitig eine hervorragende Vorbeugung gegen den Schlaganfall. Durch sie bleiben unsere Gefäße elastisch und können den Körper gut mit Sauerstoff versorgen. Studien zeigen, dass bereits 15 bis 30 Minuten leichte bis mittelschwere Bewegung pro Tag das Schlaganfallrisiko deutlich senken.

Besonders geeignet sind Sportarten wie Nordic Walking, Laufen, Wassergymnastik, Schwimmen, Fahrradfahren, Yoga oder Wandern, durch die Sie Ihre Ausdauer trainieren. Dabei sollte sich Ihr Puls etwas erhöhen und Sie nur leicht außer Atem kommen. Es ist wichtig, dass Sie sich nicht überanstrengen. Wenn Sie bislang wenig oder gar keinen Sport getrieben haben, beginnen Sie langsam und in regelmäßigen kleinen Etappen. Bewegen Sie sich auch mehr im Alltag: Nehmen Sie zum Beispiel häufiger die Treppe statt den Aufzug.

 

Übergewicht abbauen


Übergewicht ist selbstverständlich keine Erkrankung im eigenständigen Sinn, jedoch mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen verbunden. Dabei geht es hauptsächlich um Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu viel Speck auf den Rippen kann das Schlaganfall-Risiko um das Zwei- bis Dreifache erhöhen, warnen Experten. Insbesondere ist es das Bauchfett, das Botenstoffe freisetzt, Entzündungsstoffe, die im Gefäß und am Herzen dazu führen, dass es zu Erkrankungen kommen kann; darüber hinaus führt das Übergewicht zu Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen, die ihrerseits wieder Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern.

Mit einer gesunden Ernährung und der Reduzierung von Gewicht, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Schlaganfall Vorsorge. Wenn Sie abnehmen möchten sollten Sie jedoch versuchen Ihr Gewicht langsam zu senken. Das Ernährungsverhalten und damit der Lebensstil sollten so verändert werden, dass Sie das reduzierte Gewicht auf Dauer auch halten können. Aus diesen Gründen halten Experten wenig von den allermeisten Blitz-Diäten. Sinnvoller ist eine Ernährungsumstellung mit dem Ziel einer ausgewogenen, mäßig kalorienreduzierten Kost sowie regelmäßige Bewegung, (siehe oben).

 

Nikotinverzicht


Um Ihr Risiko für einen Schlaganfall zu mindern, sollten Sie mit dem Rauchen aufhören.
Zahlreiche Studien zeigen, dass Raucher ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko für einen Schlaganfall haben wie Nicht-Raucher. Denn Zigarettenrauch enthält über 250 schädliche und krebserregende Stoffe, insbesondere: Nikotin, Teer, Blei, Kohlenmonoxid und Arsen. Durch das Einatmen des Zigarettenrauchs gelangen diese zahlreichen gesundheitsschädigenden Stoffe in Ihre Gefäße und Organe. Die negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind vielfältig und treten meist sehr schnell auf. Vor allem der süchtig machende Stoff Nikotin führt dazu, dass sich die Arterien verengen und gleichzeitig die Herzaktivität steigt.

Die im Zigarettenrauch enthaltenen schädlichen Substanzen verändern außerdem die Fließeigenschaften des Blutes. Es wird zähflüssiger und fördert die Neigung zur Blutgerinnung. Dadurch erhöht sich die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln, welche verengte oder sehr kleine Blutgefäße verstopfen können. Ist ein hirnversorgendes Gefäß verstopft, kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dies führt zu einem Schlaganfall. Verhalten Sie sich präventiv. Der Ausstieg vom Rauchen lohnt sich in jedem Alter. Für einen langjährigen Raucher stellt der Schritt aus der Abhängigkeit häufig eine große Hürde dar. Deshalb gibt es inzwischen eine Reihe an Hilfsmitteln – informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder in der Apotheke nach den für Sie geeigneten Möglichkeiten.

 

Verzicht auf Alkohol


In unserem Alltag ist Alkohol allgegenwärtig. Seine Effekte auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind vielfältig. Der Zusammenhang zwischen Alkohol und dem Schlaganfall wird noch immer unterschätzt, muss jedoch ebenfalls als Risikoaspekt genannt werden. Weit verbreitet ist die Meinung, dass ein Gläschen in Ehren der Herz-Kreislauf-Gesundheit nicht schaden kann. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass bereits leichter Alkoholkonsum unter Umständen das Risiko auf eine Hirnblutung erhöhen kann. Werden große Mengen Alkohol konsumiert, steigt das Risiko auf eine Gefäßverengung im Gehirn und somit auf einen Schlaganfall. 

Im Rahmen der Schlaganfallprophylaxe ist es wichtig, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder komplett aufzugeben. Vor allem, wenn bei einer Person noch weitere Risikofaktoren für den Schlaganfall auftreten, ist es ratsam, Alkohol zu meiden. Für gesunde Menschen ohne genetisches oder erworbenes Risiko gilt der Konsum von Alkohol als risikoarm, wenn er im folgenden Rahmen bleibt: Für Frauen liegt der Grenzwert zwischen 10 bis 12 Gramm reinem Alkohol täglich. Das entspricht in konkreten Mengen: 0,3 Liter Bier, 0,15 Liter Wein oder Sekt. Für Männer liegt der Grenzwert zwischen 20 bis 24 Gramm reinem Alkohol täglich. Das entspricht in konkreten Mengen: 0,5 Liter Bier, 0,25 Liter Wein oder Sekt.

Um eine Sucht zu vermeiden, gilt grundsätzlich, an mindestens drei bis vier Tagen pro Woche auf alkoholische Getränke zu verzichten.

 

Stress vermeiden


In Sachen Schlaganfall Vorsorge wird auch unbedingt zur Stress Vermeidung geraten. Metaanalysen und Fall-Kontroll-Studien zeigen, dass auch Stress einen Schlaganfall auslösen kann: Zwei Stunden nach einem Wutausbruch ist das Risiko um das Drei- bis Vierfache erhöht! Unter Stress schüttet der Körper die Hormone Adrenalin und Kortisol aus. Diese setzen sowohl im Gehirn als auch in den Muskeln besonders viel Energie frei und ermöglichen dem Körper kurzzeitig Höchstleistungen. Geringe Mengen und kurzzeitiger Stress sind nicht schädlich, sondern sogar lebensnotwendig, um in entsprechenden Situationen besser reagieren zu können. Der gefährliche Stress ist meist der negative Stress. Dazu zählen sicherlich Krisen in der Familie und Partnerschaft oder der Tod eines nahestehenden Menschen.

Im Berufsleben ist die Sache weniger eindeutig. Einem Job, in dem man ständig viel zu tun hat, kann man durchaus nachgehen. Problematisch wird es erst dann, wenn man seine Arbeit nicht frei gestalten kann, sondern fremdgesteuert wird. Häufig stellt sich in solchen Situationen das Gefühl ein, mit einer negativen Dauerbelastung nicht klarzukommen, wenn man sich beispielsweise häufig Sorgen macht sowie Hilflosigkeit oder Angst erlebt. Vermeiden Sie deswegen nach Möglichkeit vor allem Dauer-Stress in Ihrem Alltag, denn wenn Sie dauerhaft gestresst sind, laufen Sie Gefahr, Bluthochdruck zu erleiden, tendenziell mehr zu essen und schlechter zu schlafen. Achten Sie deswegen darauf, Wege für sich zu finden, die Sie entspannen zum Beispiel mit autogenem Training oder Meditation.

 

Cholesterinwerte im Auge behalten


Im Interesse Ihrer Gesundheit sollten Sie Ihre Cholesterinwerte im Auge behalten. Erhöhtes Cholesterin im Blut steigert das Risiko für Gefäßerkrankungen. Es lagert sich an den Gefäßwänden ab, kann diese verengen oder aber vom Blutstrom mitgerissen werden, um dann in kleineren Hirnarterien stecken zu bleiben und damit einen Schlaganfall auszulösen. Neben einer genetischen Veranlagung ist die weitaus häufigste Ursache einer Fettstoffwechselstörung eine zu fett- und cholesterinreiche Ernährung in Kombination mit Übergewicht und Bewegungsmangel. Auch der Verzehr von zu viel Zucker beeinflusst die Cholesterinwerte negativ. Für die Beurteilung des Cholesterins ist eine Bestimmung der einzelnen Blutfette durch Ihren Arzt notwendig.
 

Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden: HDL und LDL. Beim HDL (englisch: High Density Lipoprotein) handelt es sich um ein Transportprotein, das überschüssiges Fett aus dem Blut zur Leber weiterleitet, in der es abgebaut wird. Das HDL-Cholesterin wird als gut bezeichnet, denn es soll einen positiven Effekt auf die Gesundheit ausüben. Deshalb sind hier hohe Werte von Vorteil. LDL (englisch: Low Density Lipoprotein) bewirkt genau das Gegenteil und transportiert Cholesterin, Fettsäuren oder Triglyceride (Blutfette) von der Leber in die verschiedenen Gewebe des Körpers und gilt in Bezug auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko als besonders gefährlich.

Welche Grenzwerte Sie einhalten sollten, hängt unter anderem davon ab, ob Sie bereits andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten besitzen. Wenden Sie sich hierzu an Ihren Arzt. Um also auch hier Schlaganfall Prophylaxe zu betreiben gilt grundsätzlich: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßiges Sporttreiben – am besten an der frischen Luft – sind die beste Vorsorge, um den LDL-Cholesterinwert niedrig zu halten. Beides kann das Risiko eines Schlaganfalls um bis zu 50 Prozent senken.

 

Vorhofflimmern ernst nehmen


Vorhofflimmern gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Der Begriff “Vorhofflimmern” beschreibt eine vorübergehende oder dauerhafte Herzrhythmusstörung mit ungeordneter Tätigkeit der Herzvorhöfe. Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen. Beim VHF lösen unregelmäßige elektrische Impulse in den oberen Herzkammern ein Fibrillieren oder Zittern aus. Die Folge ist ein unregelmäßiger und häufig schneller Herzschlag. Dieser kann zu verringertem Blutfluss, Herzklopfen und Kurzatmigkeit führen, und auch ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln darstellen.

Das Risiko, an VHF zu erkranken hängt u. a. von Vorerkrankungen ab. Auch das Lebensalter spielt dabei eine Rolle. Experten sprechen davon, dass sich das Risiko an VHF zu erkranken ab dem 50. Lebensjahr verdoppelt; etwa mit jeder Altersdekade (unter 50 Jahre: <1%, über 60 Jahre: 4-6%, über 80 Jahre: 9-16%). Menschen mit Vorhofflimmern haben ein bis zu fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko. Bei VHF ist die Prävention besonders wichtig um einen möglichen Schlaganfall zu verhindern. Daher ist es unbedingt ratsam, bei ersten Anzeichen von VHF Ihren Arzt zu konsultieren.

 

Auf den Blutdruck achten

 

Regelmäßiges Blutdruckmessen ist sehr wichtig. Denn je höher der Blutdruck, desto höher ist das Schlaganfall-Risiko. Experten gehen davon aus, dass das Schlaganfall-Risiko mit zunehmendem Blutdruck kontinuierlich bis auf das Fünffache ansteigt. Bluthochdruck spüren die Betroffenen in der Regel nicht und doch kann er viele gesundheitliche Folgen haben.

Bei zu hohem Blutdruck ist das gesamte Gefäßsystem stark belastet, weil die Gefäße einem höheren Druck standhalten müssen. Es können kleinste Risse in der Gefäßinnenhaut entstehen. An diesen Stellen kommt es zu einer Reihe von Stoffwechselprozessen, die zur Verdickung und Verhärtung der Gefäßwände führen. Mediziner sprechen dann von der Ausbildung einer Arteriosklerose (umgangssprachlich Arterienverkalkung), welche wiederum eine Unterversorgung im Gehirn zur Folge hat und einen Schlaganfall auslösen kann. Verhalten Sie sich auch hier präventiv und leisten Sie somit einen großen Beitrag zu Ihrer Schlaganfall Vorsorge. Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck und nehmen Sie Check-up-Untersuchungen bei Ihrem Arzt wahr.